Bun's Single-File-Executables

3. Dezember 2025
„The best code is the code you don't have to install."
— Jarred Sumner, Bun Creator

Wenn du schon einmal ein CLI-Tool oder eine JavaScript-Anwendung verteilen wolltest, kennst du das Problem: Der Nutzer muss Node.js installieren, Dependencies herunterladen, alles konfigurieren – und hoffen, dass die Versionen kompatibel sind. Bun's Single-File-Executables lösen dieses Problem elegant: kompiliert wird dein gesamtes JavaScript-Projekt in eine einzige, ausführbare Datei, die überall funktioniert.

Was sind Single-File-Executables?

Ein Single-File-Executable ist eine selbstständige, ausführbare Datei, die dein gesamtes JavaScript-Projekt enthält – inklusive aller Dependencies, des Runtimes und sogar nativer Addons. Der Nutzer muss nichts installieren, keine Dependencies herunterladen, keine Konfiguration vornehmen. Einfach die Datei ausführen, fertig.

Warum sind sie besonders für AI-Coding-Tools interessant?

In seinem Blogpost über Bun's Übernahme durch Anthropic erklärt Gründer Jarred Sumner, warum Single-File-Executables perfekt für AI-Coding-Tools sind:

"Bun's single-file executables turned out to be perfect for distributing CLI tools. You can compile any JavaScript project into a self-contained binary—runs anywhere, even if the user doesn't have Bun or Node installed. Works with native addons. Fast startup. Easy to distribute."

Tools wie Claude Code, FactoryAI und OpenCode nutzen alle Bun's Single-File-Executables. Das macht Sinn: Wenn ein AI-Agent Code schreibt, testet und deployt, braucht er eine zuverlässige, portable Umgebung. Single-File-Executables bieten genau das.

Wie funktionieren sie?

Bun kompiliert dein JavaScript-Projekt in eine native Binary, die:

  1. Das gesamte Projekt enthält: Code, Dependencies, Assets – alles in einer Datei
  2. Das Runtime eingebettet hat: Bun's JavaScript-Engine (JavaScriptCore) ist enthalten
  3. Native Addons unterstützt: Auch native Module funktionieren
  4. Schnell startet: Keine Zeit für Installation oder Dependency-Resolution
  5. Überall läuft: Windows, macOS, Linux – ohne zusätzliche Installationen

Praktisches Beispiel

Stell dir vor, du hast ein CLI-Tool, das Code formatiert:

javascript
// formatter.js
import { format } from 'prettier';

const code = process.argv[2];
const formatted = format(code, { parser: 'babel' });
console.log(formatted);

Mit Bun kompilierst du das in eine ausführbare Datei:

bash
bun build formatter.js --compile --outfile formatter

Das Ergebnis: Eine formatter-Datei (oder formatter.exe auf Windows), die du einfach verteilen kannst. Der Nutzer muss nichts installieren – weder Bun, noch Node.js, noch Prettier.

Vorteile für Entwickler

  1. Einfache Distribution: Eine Datei statt eines ganzen Pakets
  2. Keine Dependency-Hölle: Alles ist enthalten, keine Versionskonflikte
  3. Schneller Start: Keine Zeit für Installation oder Setup
  4. Portabilität: Läuft überall, wo die Binary kompatibel ist
  5. Sicherheit: Weniger Angriffsfläche, da keine externen Dependencies geladen werden

Vorteile für Nutzer

  1. Keine Installation nötig: Einfach ausführen
  2. Keine Konfiguration: Funktioniert out-of-the-box
  3. Keine Abhängigkeiten: Keine Sorge über Node.js-Versionen oder fehlende Packages
  4. Schneller Start: Keine Wartezeit für Installation

Die Zukunft: AI-Agenten und Single-File-Executables

Jarred Sumner sieht die Zukunft der Softwareentwicklung in AI-Agenten, die Code schreiben, testen und deployen. In diesem Szenario werden Single-File-Executables noch wichtiger:

  • AI-Agenten brauchen zuverlässige Umgebungen: Wenn ein Agent Code schreibt, muss er sicher sein, dass die Umgebung konsistent ist
  • Mehr Code, schneller geschrieben: AI-Agenten produzieren mehr Code in kürzerer Zeit – Single-File-Executables machen die Distribution effizienter
  • Menschen sind weniger involviert: Wenn Menschen nicht mehr jede Zeile Code sehen, muss die Umgebung selbst erklärend und zuverlässig sein